Die Denkerin

Haters gonna Hate

Es ist offiziell. Ich bin ein Hater. Zumindest wenn es nach Ansicht einiger Instagramer geht. Nur, weil ich meine Meinung sage.

Doch was ist ein „hater“ per Definition?


Hater (engl. für deutsch: Hasser) sind ein nerviges Phänomen des Web 2.0: Menschen, die Accounts mit dem Ziel kreieren, andere Internet-Nutzer im Schutze ihrer Online-Anonymität zu nerven, indem sie andere demütigen und beleidigen, meistens durch böswillige Kommentare im entsprechenden Account, aber auch beispielsweise durch Hass­videos.

(Quelle: http://de.wikimannia.org/Hater)


Also erstens bin ich nicht anonym. Ihr kennt mich, ich heiße Sarah und bin 31 Jahre alt etc.

Zweitens habe ich keinen extra Account kreiert, um andere zu demütigen und zu beleidigen. Ihr kennt meinen Fashion / Funny /Family /Books etc. Account.

Drittens habe ich weder wen gedemütigt oder beleidigt noch konkrete Accounts genannt.

Es geht – natürlich – um meine Abrechnung mit Instagram. Dass einige davon Sauer aufstoßen müssen, ist mit klar. Vorwiegend fanden meine Follower, Fans und auch andere Menschen, meine deutlichen Worte positiv, ja sogar zustimmend.

Nur drei bis vier Menschen sind mit Kritik auf mich zugekommen. Völlig okay. Kritik und Feedback sind jederzeit angebracht und wünschenswert. Dass ich in meinem Video vielleicht nicht im nettesten Tonfall spreche und mich etwas echauffiere, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber seien wir mal ehrlich: ich wollte mit Gesagtem auch nicht wieder Schönmalerei betreiben.

Das tun ja schon genug andere auf Instagram. Und von denen kommen dann auch Sätze wie: „Ich mache ja Inspo, die Leute wollen das, die wollen eine schöne heile Welt…!“

Aha und deswegen muss man unbedingt kopieren oder um likes betteln? Verstehe ich nicht.

Und wenn mir dann vorgeworfen wird, dass ich nicht hinterfragen würde (es geht um die 1000 like-Challenge) und es für mich als gemeiner User nun mal so rüber kommt, als ob die großen Accounts um Likes betteln, denke ich mir: muss ich alles hinterfragen?

Es gibt nunmal wichtigeres im Leben. Z.B. warum Trump an der Macht ist, warum die Briten den Brexit wollen, warum Menschen grundlos auf andere Menschen eintreten oder warum mein Hund manchmal nachts in die Wohnung pisst.

Aber zurück zur schönen heilen Instawelt. Für mich ist das gar nicht so. Instagram ist in vielen Teilen oberflächlich und je mehr Follower ein Account hat, umso oberflächlicher wird es wohl, weil dieser Account sich nicht um jeden kümmern kann. Aber dennoch: hinter (fast) jeden Account stecken echte Menschen mit einem Privatleben, mit Trauer, Wut, Liebe und Freude. Und wenn man es ein bisschen richtig machst, dann kann man das beides verbinden.

Und nicht mehr und nicht weniger ist die Kernaussage meiner Aussagen. Und schließlich gibt es genug Profile verschiedenster Followergröße, die beweisen, dass es funktioniert. Die können gute Fotos machen, die inspirieren und trotzdem mit Herz, Individualität und Realitat dabei sein.

Eine weitere Kritikerin hat mich sozusagen „gewarnt“. Ich solle aufpassen mit solchen Videos, da kann schnell Schlechtgerede bei rumkommen.

Aber mal eherlich: who cares? Die Leute, die meinen mich dann wirklich HATEN zu müssen, die kenne ich nicht und die kennen mich nicht. Die können mich also nicht verletzen.

Und ich sage euch eins: Nie, nie, niemals lasse ich mir meine Stimme verbieten. Niemals werde ich nach dem Mund eines anderen reden. Es hat mir meine ganze Jugend gekostet eine Stimme zu finden und die werde ich ganz sicher nicht opfern und vergraben, nur weil jemanden nicht gefällt was ich sage, nur weil es die Wahrheit ist oder die Person sich angesprochen fühlt. Und das gebe ich allen da draußen ebenso mit als Rat. Sagt immer was ihr denkt, in Deutschland herrscht Meinungsfreiheit. Solange man nicht mit dem Finger auf konkrete Personen zeigt und einen Shitstorm damit beginnt, ist es meiner Meinung nach völlig legitim.

Und ansonsten gibt es immer noch die guten Freunde: Stumm schalten, unfollow, blockieren und löschen.

Und falls das Schätzchen, die mich zur Haterin ernannt hat, diesen Beitrag liest, was ich stark bezweifle, dann erwarte ich immer noch die Antwort zu meiner Frage, ob sie denn mal hinterfragt hat, warum ich vor einer weißen Leinwand pose und was mich von anderen abhebt? Und im Übrigen, sollte sie ganz besonders wissen, was es bedeutet eine Stimme zu haben und diese zu nutzen, denn schließlich haben wir einen sehr ähnlichen Hintergrund. Da ändern auch ein paar 1000 Follower Unterschied nichts mehr dran.

Euer Herbstmeedchen


Jetzt auch zum Hören: der Herbstmeedchen – Podcast

2 Kommentare

  • Janine

    Wow ein total authentischer, ehrlicher Artikel finde ich total gut!

    Egal was man tut, es wird immer genug Menschen geben die das total bescheuert finden, wichtig ist das man selbst von dem Überzeugt ist was man tut!
    Ich würde mir auch nie den Mund verbieten lassen, denn dann wäre es für mich total sinnbefreit Bloggerin zu sein.

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