
Das Aufschieben von Kleinigkeiten
Ich sehe wie er wächst. Ein großes schwarzes Etwas türmt sich neben unserem Bett. Mein Mann baut wieder seinen Sockenberg. Der Wäschekorb nur zwei Meter weiter.
Ich muss noch den Dekotisch im Wohnzimmer aufräumen. Dort lagern inzwischen Akten und Post, die da nicht hingehören. Ich gehe ja sowieso mehrfach am Tag nach unten ins Büro, da könnte ich sie einfach mitnehmen und in die Ablage tun.
Ein Blick auf meinen Blogplaner verrät mir, dass ich noch die Facebook-Gruppen in eine Excel-Liste niederschreiben will, damit ich es später einfacher habe. Oh, ich habe das bereits um 10 Wochen verschoben.
Es ist spät, keine Lust mehr die Teetasse in die Küche zu bringen, mache ich morgen. Schaue mich um und entdecke in einer Regalnische meine Tasse vom Vortag, die mein Mann dort hingestellt hat, um sie vor dem Krabbelkind zu schützen.
Ja, so geht es uns ständig. Viele kleine Dinge, die täglich und immer gemacht werden müssen. Es sind alles Kleinigkeiten, die schnell zu erledigen sind, wozu man aber manchmal einfach zu faul ist.
Und dann passiert es: das Aufschieben von Kleinigkeiten ist plötzlich ein unübersichtliches Chaos. Nicht umsonst gibt es die Weisheiten:
„Kleinvieh macht auch viel Mist.“ oder „Das läppert sich“.
Doch warum das nur?
In meinem Fall ist es einfach zu erklären. Jeden Moment, den ich für solche leidigen Aufräum- oder Erledigungsarbeiten verbringen würde, ist Zeit die ich dann nicht für mich und meine Familie hätte.
Anders verhält es sich bei großen Erledigungen, wie der allgemeine Haushalt, das Planen eines Blogbeitrags oder Ausfüllen von Anträgen. Das sind auch manchmal unliebsame oder sich in die länge ziehende Aufgaben, die jedoch ihren Bestand haben.
Wenn die Küche nicht regelmäßig sauber gemacht würde, wäre das nicht nur Ekelfaktor Hoch 3 sondern auch gesundheitsgefährdend. Aber, ob ich die Tasse am Abend oder am nächsten Morgen in den Geschirrspüler stelle, macht den Kohl auch nicht fett.
Ich lebe und arbeite nach Prioritäten und Kleinigkeiten stehen eben am Ende. Jedoch würde eine schnelle Erledigung, gerade dieser Kleinigkeiten, einem das Leben um einiges einfacher machen.
Ich erkläre es gerne anhand der oben genannten Beispiele:
Wenn mein Mann seine Socken sofort in den Wäschekorb legen würde, würde es
a) nicht zu einer Disskussion kommen, ich mich
b) deswegen nicht aufregen und
c) mir einen Gang mehr sparen, weil ja schon alles im Korb ist und ich es nicht einsammeln muss.
Wenn der Dekotisch im Wohnzimmer keine Ablage mehr wäre, würde
a) es wirklich immer schön bei uns aussehen,
b) ich dort mal staubputzen können und
c) wissen wo meine Akten wären, nämlich da wo sie hingehören: im Büro.
Wenn ich die Facebook-Gruppenliste endlich schreiben würde, dann wäre das
a) eine einmalige Sache,
b) hätte ich ein stetiges Check-Up beim Marketing meiner Blogbeiträge und
c) würde ich schlicht und ergreifend keine Gruppe mehr vergessen.
Wenn ich meine Teetasse direkt am Abend in die Küche bringen würde, dann kann
a) mein Kind am nächsten Morgen sofort im Wohnzimmer spielen ohne, dass wir was vor ihr „retten“ müssen,
b) meine Regale würden nur noch Bücher beherbergen und keine Tassen mehr und
c) brauche ich am nächsten Tag nicht mehr alles einsammeln, sondern hab es griffbereit zum Einräumen in den Geschirrspüler.
Tja und das alles weiß ich selbst und mache es nicht, weil ich einfach manchmal faul bin, glaube meine Zeit anders sinnvoller zu nutzen oder oder oder.
Schluss mit Ausreden: ab heute wird alles direkt erledigt!
Wo seid ihr gut im Aufschieben von Kleinigkeiten? Ich will eure Story hören.
Euer Herbstmeedchen
Jetzt auch zum Hören: der Herbstmeedchen – Podcast


2 Kommentare
Alice Christina
Ach, wie gut ich das kenne! Meinem schönen Tisch im Wohnzimmer geht es exakt wie deinem 😀 Irgendwie landet doch alles dort drauf – bis es irgendwann schon so voll ist, dass hier wirklich aufgeräumt werden muss. Dann schaut es auch schon gar nicht mehr gemütlich aus leider haha 😉 Ich muss zugeben, ich hab da auch so ein kleines Problem mit dieser Aufschieberitis – darum sollte ich mich auch mal bisschen kümmern.
Aber wie du schon schreibst, man findet dann einfach so viel besseres mit seiner Zeit anzufangen 😉
Lieben Gruß,
❤ Alice von https://alicechristina.com
Herbstmeedchen
Liebe Alice,
da bin ich ja heilfroh, dass ich damit nicht alleine bin 🙂
Viele Grüße
Dein Herbstmeedchen Sarah