Die Denkerin

Nerv der Zeit – Pokémon Go

Es ist aktuell DAS Gesprächsthema schlecht hin, jedes zweite Gespräch dreht sich da drum, egal ob in der Verwandtschaft, im Freundeskreis, mit Fremden auf der Straße oder im Radio. Es verfolgt dich in jede Ecke der sozialen Netzwerke und auch die Läden machen keinen Halt mehr davor.

Die Rede ist von POKÉMON GO.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch ein Blogger über dieses Thema schreiben muss, gleichwohl dieser Blogger selbst vom Thema genervt ist.

Aber seien wir mal ehrlich. Pokémon, vielmehr die APP Pokémon Go ist eine totale Marketing-Maschine, selbst gewiefte Werbeunternehmer erkennen diesen Erfolg an.

Und schon allein deshalb verdient der Erfinder auch meinen Respekt.

Innerhalb von wenigen Tagen florierte das Spiel auf der ganzen Welt und kein anderes Handygame spaltet die Gemüter so sehr, wie das Spiel mit den kleinen Kampftierchen.

Aber mal von vorn.

  • Was ist Pokémon Go überhaupt?

Das japanische Wort Pokémon steht für „Taschenmonster“. Der Herleitung des Wortes zu schließen stammt Pokémon aus Japan und wurde als Videogame in Kooperation mit Nintendo erfunden. Mitte der 90er wurde aus dem Spiel eine gleichnamige Serie entwickelt, die auch in Deutschland ausgestrahlt wurde.

Kern der Geschichte und der Spiele ist es Pokémon-Trainer zu werden und mit sogenannten Pokébällen die einzelnen Gattungen an „Taschenmonstern“ zu fangen. Jedes dieser kleinen Geschöpfe gleicht einem Tier, so kommen auch unter anderem auch eine Taube (Taubsi), eine Schildkröte (Schiggy) oder auch eine Ente (Enton) in den Arten vor. Aber auch Fabelwesen und Fantasiegeschöpfe finden hier ihren Platz. Jedes dieser Pokémon hat eine bestimmte Kampftechnik und in den Battlearenen kämpfen die Trainer mit ihren Pokémons gegeneinander.

Pokémon Go ist eine Neuauflage des Nintendo-Kassikers allerdings als „Activity-Mitmachspiel“.

Vom Handy gesteuert gibt man seinen Standort an. Dort erscheint eine illustrierte Karte der Umgebung und Anzeichen ob Pokémons in der Nähe sind oder nicht. Man bewegt sich REAL-LIFE auf diese Pokémons zu und kann sie dann fangen. Im Battle-Modus/ Fang-Modus wird die Handykamera eingesetzt, diesmal erkennt man durch das Handy seine Umgebung. Zudem gibt es POKÉSTOPS und ARENEN. An den „Bushaltestellen“ für Pokémon-Trainer gibt es Möglichkeiten Pokéballs etc. zu erhalten. Die Arenen dienen dazu, gegeneinander zu kämpfen. Hier führt der Klassenbeste die Arena an.

Zerrt es vielleicht eher an den Nerven der Zeit?

  • Was Pokémon GO bisher ausgelöst hat.

Mein Umfeld:

Bei mir hat es ausgelöst, dass ich entweder genervt bin oder es insgeheim bewundere, sollte es mir doch egal sein. Doch unmittelbar in meiner Umgebung gibt es Menschen, die sich mit dem POKÉFIEBER angesteckt haben.

Während der normale Spieler die Möglichkeit nutzt, an die frische Luft zu gehen, hat eine mir nah stehende Person zusammen mit Freunden diese App geknackt und spielt nun locker vom PC aus die Jagt nach den Kampftierchen. Inzwischen waren diese Person und deren Freunde schon in Paris und New York ohne auch nur in den Flieger gestiegen zu sein. Zudem wird die App mittlerweile auf einen PC Bildschirm projeziert, damit man besser schauen kann (und cheaten). Dieser kleine Kreis von Leuten hat es sich zur Aufgabe gemacht immer neue Möglichkeiten zu finden, diese App anders zu nutzen als gedacht. So rennt die Figur auf der Karte inzwischen alleine von A nach B ohne, dass der Spieler sie steuern muss.

Ich frag mich nur, wo da der Spaß bleibt? Da ich selbst mit dem Thema nichts anfangen kann, denke ich, sollte man wenigstens tatsächlich auf die Jagt gehen und nicht auf seinem Stuhl sitzen, dann bewegt man sich wenigstens an der frischen Luft.

Jedoch finde ich es auch reichlich bescheuert, wenn die Menschen mit ihren Handys vor der Nase dumm draußen rumrennen. Ach stopp, tun sie auch so, ohne Pokémon Go.

Die weite Welt:

Doch der Hype hat auch noch ganz andere Wellen geschlagen.

Zuerst sollte man sich vielleicht mal fragen, warum so viele dieses Spiel so toll finden, denn es gibt bereits eine Art LIVE-SUCH-SPIEL. Man nennt es GEOCACHING, welches sich bereits seit Jahren zwar auch einer Fangemeinde erfreut, aber längst nicht so populär ist. Es muss also mit den kleinen bunten Viechern zu tun haben.

Ohne die Zahlen wirklich zu kennen, glaube ich, dass Personen im Alter zwischen 13 und 35 Jahren dieses Spiel spielen. Ganz einfach deswegen, weil es für die Älteren einen Kultcharakter hat, weil sie es schon in den 90ern auf Konsole gezockt haben und für die Jüngeren ist ein toller Zeitvertreib mit Comik-Figuren während der Sommerferien. Schon allein das hat der Macher der App sehr geschickt eingefädelt.

Außerdem kann das Spiel wirklich jeder spielen, der ein Handy hat, denn man muss nix dafür können. Schon in der Serie fand ich es albern, dass die Pokémons nur ihren Namen oder Teile davon sagen konnten, z.B. Pikachu sagt: „Pika, Pika.“

Da diese Personengruppe auch häufig die sozialen Medien benutzt, geht Pokémon Go natürlich extrem viral und so finden sich unzählige und teilweise sehr lustige Posts unter anderem bei Facebook wieder.

Da gibt es Statements, warum man kein Pokémon spielt, man findet Videos, wie sich Leute über Pokémon-Spieler lustig machen oder es werden Heimvideos gedreht von Hunden mit der Unterschrift: „Ich habe einen seltenen Pokébull gefunden.“

Auch Sprüche wie: „Pickelmon, ich drück sie mir alle.“, geistern durch die Gegend, was ich widerum total witzig finde.

Aber nicht nur mit Bildern und GIFs oder Videos wird das Gerede um Pokémon lauter. Nein sogar im Radio und in Geschäften kommt man nicht mehr drum rum. Es werden ganze Sendungen um diese Thematik abgehandelt und beim DM-Markt wird sogar mit Produkten im Pokémon-Outfit geworben, nur damit man sie sich kauft.

In Amerika versucht eine Polizeistation Verbrecher anzulocken indem sie medial mitteilt, dass sich ein seltenes Pokémon in deren Revier befindet und nur die Leute auf der „Gewinnerliste/ Verbrecherliste“ sich was abgreifen können. Hat wohl nur noch nicht geklappt, mit dem freiwilligen Vorbeischauen der Verbrecher. Ich meine solche Dummbrecher scheinen sie ja dann doch nicht zu sein.

Inzwischen haben sogar Leute schon ihren normalen Beruf aufgegeben um professioneller Pokémon Trainer zu werden. Ja wirklich, gerade noch im Radio gehört. Andere nennen es, eine Weltreise machen.

  • Nachteile:

Aber das Spiel hat auch schon seine Schattenseiten gezeigt.

Neben den riesen Unmut durch unstabile Netze und ständiges „buggen“ der APP sind viele Spieler schon richtig genervt.

Durch die Ignoranz und des Desinteresses der Leute im Straßenverkehr wurden Spieler schon überfahren, sind ertrunken oder werden an Pokéstops von Banden ausgeraubt.

Außerdem sind diese Stops und auch Arenen häufig an Gedenkstätten, wie Friedhöfe, Kirchen oder Denkmäler anzufinden. Dies ist nicht nur Makaber sondern stört auch den „Frieden“, die „Ruhe“ der Vergessenen.

Ich frage mich: Wo hört der Spaß denn auf? Was machen die ganzen Menschen wieder, wenn die Zeit von Pokémon Go vorbei ist? Und ja, sie wird so schnell vorbei sein, wie sie gekommen ist, denn auf Dauer ist das Spiel doch ganz schön langweilig.

Ich selbst habe bisher das Spiel nicht angerüht und werde es auch nicht tun, da ich mich damit nicht identifizieren kann, aber sollte es jemals eine ähnliche Idee für DRAGONBALL geben, lasse ich mich eventuell dazu hinreißen es zu spielen.

 

Quellen:

Wie seht ihr das Thema?

Seit ihr total dabei und checkt euren Pokédex oder geht es auch am Podex vorbei?

Ich bin gespannt. Schreibt zahlreich!


Jetzt auch zum Hören: der Herbstmeedchen – Podcast

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